Görres-Gymnasium Düsseldorf

at Königsalle 57, Düsseldorf , 40212 Germany

Das Görres-Gymnasium ist ein städtisches Gymnasium in der Düsseldorfer Stadtmitte. Die Schule mit humanistischem Profil zählt zu den ältesten im deutschen Sprachraum und befindet sich seit 1906 in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude an der Königsallee. Geschichte: 1545 gründete Wilhelm V. (1516–1592), Herzog von Jülich-Kleve-Berg und Anhänger der humanistisch-reformatorischen Bildungsziele, am Düsseldorfer Stiftsplatz ein „seminarium rei publicae“, die „Herzogliche Landesschule“. Er wollte damit die Residenzstadt Düsseldorf durch eine „Gelehrtenschule“ auszeichnen. Maßgeblichen Einfluss auf die Gründung dieser Lateinschule hatte der jülich-bergische Kanzler Johann Ghogreff (um 1499−1554). Erster Rektor der neuen Landesschule wurde Johann Monheim (1509–1564), ein Schüler des Humanisten Erasmus von Rotterdam (1465–1536). Das „Gymnasium Dusselopolitanum“ hatte von Anfang an ein anspruchsvolles Leistungsprofil und wurde deshalb auch „gymnasium illustre“ genannt. Dem humanistischen Bildungsauftrag entsprechend bildeten die klassischen Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch die zentralen Unterrichtsfächer. Den mehr als 1000 Schülern – manche Chronisten sprechen sogar von 2000 – standen die 3000 Einwohner der Stadt gegenüber. Da das Gymnasium den reformatorischen Ideen nahe stand, kam es zu Differenzen mit den Jesuiten, die die Theologische Fakultät an der Universität Köln bestimmten und auch in Düsseldorf im Sinne der Gegenreformation eine Rekatholisierung betrieben. Erst erheblich später führten diese Bestrebungen unter dem 1614 zum Katholizismus konvertierten Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578–1653) zur Übertragung der Schule auf den Jesuitenorden am Allerheiligenfest 1620. Die Schule wurde ein Jesuitenkolleg und bezog 1625 ein neues Schulgebäude an der Andreaskirche. Der Unterricht war nach den einheitlichen Schulplänen der Jesuiten gestaltet mit täglich bis zu zwölf Stunden überwiegend kontrolliertem Lernen und Beten. Auf ein achtjähriges Grundstudium („studia inferiora“), ähnlich der heutigen Gymnasialausbildung, folgte ein sechsjähriges Fachstudium („studia superiora“), bestehend aus einem zweijährigen Philosophie- und einem vierjährigen Theologiestudium. Schwerpunkt des Unterrichts war die lateinische Sprache; auch Theateraufführungen fanden in lateinischer Sprache statt. Weitere Fächer waren Philosophie, Mathematik, Rhetorik, Poesie, Grammatik, Geographie, Arithmetik und Heraldik. Das Griechische wurde in Grundzügen vermittelt. 1695 gestattete Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716), Herzog von Jülich-Berg, genannt „Jan Wellem“, den Franziskanern, neben ihrer 1673 auf der Citadelle gegründeten theologischen Akademie auch eine Laienschule zu eröffnen. In den Räumlichkeiten des Klosters sollte ab Beginn des 19. Jahrhunderts das Gymnasium untergebracht sein. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 durch Päpstliche Bulle veranlasste Karl Philipp Theodor von Pfalz-Sulzbach (1724–1799), als pfälzischer und bayerischer Kurfürst auch Landesherr im Herzogtum Jülich-Berg, anstelle der Schließung des Düsseldorfer Jesuitenkollegs dessen Änderung in ein „Kurfürstliches Gymnasium“. Die ehemaligen Jesuiten stellten weiterhin das Lehrpersonal; statt des Faches Latein wurde nun Deutsch Pflichtfach in allen Klassen. Dritte Fremdsprache wurde die „Hofsprache“ Französisch. Im Zuge der französischen Besetzung des Rheinlandes wurde das „Kurfürstliche Gymnasium“ 1803 aufgelöst und als „Lyzeum“ fortgeführt. Diese Bezeichnung behielt die Schule auch nach dem Abzug der Franzosen. Wie im dreigliedrigen französischen Schulsystem gab es nun Primärschulen (Grundschulen), Sekundärschulen (anstelle der Gymnasien und Lateinschulen) und Zentralschulen (Lyzeum und Spezialschulen für die Heranbildung von künftigen Staatsbeamten). Schulgebäude des Lyzeums wurde das ehemalige Franziskanerkloster an der Citadellstraße. Die dortige Laienschule wurde als Pfarrschule weitergeführt, die Antoniuskirche unter dem Namen Maxkirche als Pfarrkirche eingerichtet. Der Pfarrer und die drei Kapläne der Maxkirche sowie einige Professoren des Lyzeums erhielten Wohnungen im nun leer stehenden Konventsgebäude des Franziskaner-Klosters. Die Finanzierung des Lyzeums erfolgte über eingezogene Kirchengüter – insbesondere über den ehemaligen Fonds der Jesuiten. Zum Leiter des Lyzeums wurde Aegidius Schallmeyer berufen, bis dahin Professor der Theologie an der Bonner Universität. Das Kollegium des Lyzeums arbeitete im Geiste der Aufklärung und des Humanismus mit dem Ziel der ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung. Der Lehrplan sah die Förderung der deutschen Sprache vor. Französisch wurde wie Latein und Griechisch ab der ersten Klasse gelehrt. Vorkenntnisse im Lateinischen waren, anders als in den Vorjahren, nicht mehr erforderlich, so dass die Einrichtung von Vorklassen entfiel. Das Fach Religion wurde reduziert. Angeboten wurden nunmehr Fächer wie Medizin, Rechtskunde und Botanik. „Für die praktische Anweisung zur Erziehung der Pflanzen und Bäume“ wurde der Hofgärtner Weyhe gewonnen. Auf dem Unterrichtsplan standen ferner Astronomie, Chemie, Zeichnen, Mineralogie und Architektur. Später hielten auch Fächer wie Naturgeschichte und Astronomie Einzug, wobei ein Schwerpunkt unverändert auf Latein und Griechisch lag. Einer der berühmtesten Schüler des Lyzeums war Heinrich Heine (1797–1856), der die Schule von 1807 bis 1814 besuchte und vor der Reifeprüfung auf eine Handelsschule wechselte. Nach der Eingliederung Düsseldorfs und des Großherzogtums Berg in das Königreich Preußen infolge des Wiener Kongresses wurde das Lyzeum 1815 durch die preußische Schulbehörde in das „Königliche Katholische Gymnasium“ umgewandelt. Als Schulgebäude diente die ehemalige Franziskaner-Schule. Die 14 Lehrer am neuen Königlichen Katholischen Gymnasium führten den Titel Professor und waren für die Unterrichtung von 140 Gymnasiasten (Jungen) zuständig. Der Lehrplan umfasste 15 Fächer: Griechische Literatur, Philosophie, Mathematik und Physik, Geschichte, Latein und Griechisch, Deutsche Sprache und Literatur, Französisch, Zeichnen, katholische Religion, Musik und Römische Literatur. Ein Lehrer hatte wöchentlich 20 Unterrichtsstunden zu leisten. 1830 zog die Schule, die nunmehr „Königlich Preußisches Gymnasium“ – wohl korrekter: „Königliches Gymnasium Düsseldorf“ – hieß, in ein neues Schulgebäude („der Kasten“) an der Heinrich-Heine-Allee. Dort steht heute ein Kaufhaus. Nach einer erneuten Umbenennung in „Königliches Hohenzollern-Gymnasium“ erfolgte 1906 der Umzug aus dem alten Schulgebäude in das von Johannes Radke (1853–1938) entworfene Gebäude an der Bastionstraße / Königsallee, in dem die Schule sich seit über 100 Jahren befindet. Nach dem Ende der Herrschaft der Hohenzollern wurde die Schule in „Staatliches Hohenzollern-Gymnasium“ umbenannt. Während der nationalsozialistischen Herrschaft musste das Gymnasium in „Staatliches von-Reichenau-Gymnasium“ umbenannt werden, um einer Umbenennung in „Staatliches Adolf-Hitler-Gymnasium“ auszuweichen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und nach dem Krieg nicht vollständig wieder aufgebaut. Nachdem zunächst der Name „Staatliches Hohenzollern-Gymnasium“ wieder angenommen wurde, erhielt die Schule den neuen Namen „Görres-Gymnasium“ nach dem Hochschullehrer und katholischen Publizisten Joseph Görres (1776–1848). 1969 wurde ein neues Klassenraum-Gebäude mit Dachgarten an der Königsallee fertiggestellt. An der Breitestraße entstand ein Gebäude mit großem Musiksaal und Gymnastikraum. In den 1980er Jahren wurde unterhalb dieser Räume das Schulbüdchen eingerichtet. Beide Gebäudeteile sind inzwischen abgerissen worden, da Teile des Schulgeländes wegen eines Hotelbaus auf der Königsallee verkauft wurden. Seit 1973 dürfen neben Jungen auch Mädchen die Schule besuchen. Latein blieb trotz der Enttypisierung 1975 bis heute erste Fremdsprache. Neben Französisch und Informatik wird im Differenzierungsbereich der Klasse 9 auch Altgriechisch angeboten. Seit 2001 wird neben Latein auch Englisch ab der 5. Klasse unterrichtet. In der Zeit von 2003 bis 2006 wurde der Altbau aufwändig renoviert. Der im Krieg zerstörte Turm wurde ebenso wie der Dachgiebel wieder in seine alte Form gebracht. Im Turm befindet sich heute die große Lehrerbibliothek mit über 20.000 Büchern. Auszug aus Wikipedia

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