Kultur für alle – das war einst ein Schlachtruf in den 1970er Jahren,
ausgelöst durch ein Buch des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann. Inzwischen haben sich die Zeiten gründlich geändert.
Allein in Frankfurt leben über 80.000 Menschen an der Armutsgrenze
Gleichzeitig sind die Eintrittspreise für Museen, Theater, Oper, Kino und
Konzerte exorbitant gestiegen. Die Menschen, die schon genug Probleme
haben den täglichen Überlebenskampf zu meistern, sind von der Teilhabe
an Kultur definitiv ausgeschlossen. In Frankfurt hat sich im Jahr 2008 der
Verein Kultur für ALLE e.V. gegründet und hat mit einem ambitionierten
und bestechenden Konzept in kurzer Zeit schon einen Riesenerfolg. Kultur für ALLE e.V. spricht mit Veranstaltern aller Couleur mit dem Ziel, Kulturpassinhaber/innen für 1 € ( Kinder 0,50 ) einzulassen.
Seitdem hat Kultur für ALLE e.V. schon fast 6000 Kulturpässe ausgeben können. Die Veranstalter, die den Kulturpass akzeptieren finden sich auf der tagesaktuell redaktionell gepflegten Homepage www.kulturpass.net .
Das Credo des Vereins ist „Kultur ist alles was der Mensch gestaltend schafft; niemand darf davon ausgeschlossen sein!“
Begonnen hat alles im Oktober 2008 mit 100 Karten für die Frankfurter Buchmesse, die in Nullkommanix weg waren. Udo Lindenberg
spendierte 30 Karten für sein Konzert in der Festhalle und heute sind es
bereits fast 200 kleine und große Veranstalter die den Kulturpass gerne
sehen, darunter findet sich die Big Band und das Sinfonieorchester
des Hessischen Rundfunk, das Literaturhaus, Musik-Clubs , Kindertheater, Sport, Karneval und nahezu die gesamte Frankfurter Museen -Landschaft sowie Schauspiel und Oper Frankfurt. Bei über dreißig Stellen im Frankfurter Stadtgebiet kann man den Kulturpass bereits beantragen.
Auch die Literatur findet ihren Raum. In Zusammenarbeit mit dem
Stadtschreiberpreis von Bergen - einem der renommiertesten
Literaturpreise der Republik – wird eine Literaturseite auf der Homepage
aufgebaut, auf der die inzwischen 38 preisgekrönten Stadtschreiber den
Lesern eines ihrer Werke schenken ( darunter FC Delius, Ludwig Fels,
Peter Kurczeck, Günter Kunert, Herta Müller u.v.m.) Im Juni hat die OnLine -Galerie eröffnet auf der man Wechselausstellungen von Malern und Zeichnern besuchen kann (aktuelle Ausstellung : Lucia Deutscher – Akte und Aquarelle). Bereits jetzt gibt es auch 500 Hörbücher zum kostenlosen Download. Ebenfalls kann man über die Seite das Programm „ hr 2 Kultur“, die Kulturwelle des Hessischen Rundfunk empfangen. Auch das Magazin LUST AUF GUT regt zum virtuellen blättern an.
Kultur für ALLE e.V. versteht seine Arbeit nicht nur karitativ in dem Sinn,
den Interessierten aus dem Bereich der Bedürftigen die Teilhabe an
Kultur wieder zu ermöglichen, sondern auch im besten Sinn aufklärerisch und bildend, das heißt diejenigen, die kulturfern aufwachsen müssen, an Kultur heranzuführen. Denn was soll aus einer Gesellschaft werden in der fast 15 % der Menschen von kultureller Teilhabe ausgeschlossen sind.
Der Verein, der mit dem Satz „ Kultur muss man sich leisten können, auch
wenn man sie sich nicht leisten kann“ wirbt, wird ausschließlich
ehrenamtlich getragen.
Der Begründer Götz Wörner wurde im Herbst 2009 als „Held des Alltags“ von der Berliner „tageszeitung“ ausgezeichnet.
Im Rahmen der Kampagne „Deutschland – Land der Ideen“ der Bundesregierung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler ist Kultur für ALLE
e.V. einer von 365 „Orte der Ideen 2010“.
Im Rahmen des Stipendiatenprogramm der Deutschen Bank und
der Deutschen Wirtschaft unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin ist der Verein am 23. April 2010 im Bundeskanzleramt von Dr. Angela Merkel als Bundessieger ausgezeichnet worden.
Der Initiator Götz Wörner wurde anlässlich des 150sten Geburtstags im Jahr 2011 des Industriellen und Stifters Robert Bosch von der „Robert Bosch Stiftung „als „außergewöhnliche Persönlichkeit“ ausgezeichnet. Auch wurde er wurde er im selben Jahr mit dem Bürgerpreis der Stadt Frankfurt und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse ausgezeichnet.
Götz Wörner war einer der drei Nominierten beim Wettbewerb „Der Ideale Ort 2011“ von „Das Örtliche“ (Kategorie Bürgerinnen und Bürger))
In 2012 wurde "Kultur für ALLE e.V." von der Initiative "Nähe ist gut" der hessischen Firmen REWE,Licher, Hassia und Schwälbchen zu einer von 100 Heldinnen und Helden des Alltags, die unser Hessen lebenswerter machen, gekürt.
Im November 2012 überreichte Oberbürgermeister Peter Feldmann im Frankfurter Kaisersaaldem Verein die mit 10.000 € dotierte Walter-Möller-Plakette für bürgerschaftliche Mitarbeit.
Dies zeigt die Kraft einer Idee, die in Deutschland einzigartig ist und von Frankfurt am Main ausgehend in die Republik strahlt